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Sprengung im Steinbruch

Das zweifellos Spektakulärste im regelmäßigen Ablauf eines Steinbruchs ist die Sprengung zur Lösung des anstehenden Gesteins. Eine Aufgabe für einen echten Profi: den Sprengmeister.

Vorsicht_SprengungWurde in der Vergangenheit mit hochentzündlichem Schwarzpulver gearbeitet, so sind diese Zeiten längst passé und so werden heutzutage hochmoderne pastöse Sprengstoffe eingesetzt. Diese erlauben nicht nur eine sehr genaue Dosierung und Vorhersagbarkeit der Sprengwirkung, sondern werden erst vor Ort durch das Vermischen der einzelnen, ein jeder für sich völlig ungefährlichen, Inhaltsstoffe zum Sprengstoff.

In unserem Steinbruch wird etwa alle zwei Wochen gesprengt. Dabei werden mit etwa 6 t Sprengstoff rund 30.000 t Material gelöst, sodass es dann mit dem Bagger aufgenommen und auf SKWs verladen werden kann.

Wie viel 6 t Sprengstoff sind und was diese anrichten können wird schnell klar, wenn man sich die häufigen Nachrichten vor Augen führt, wenn wieder einmal ein Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wird. Meistens handelt es sich dabei um sogenannte 5-Zentner-Bomben, d. h. die Bomben haben ein Gesamtgewicht (nicht nur Sprengstoff) von 250 kg. Bei den dann notwendigen Räumungen im Zuge der Entschärfung wird ein Gebiet von vielen 100 m Radius um die Bombe gesperrt.

Im Steinbruch ertönen deshalb in immer kürzer werdenden Abstand vor der Sprengung mehrfach Warnsignale, die alle Anwesenden darauf hinweisen, dass eine Sprengung unmittelbar bevorsteht und möglichst schnell ein sicherer Platz aufgesucht werden muss – es gilt ein Sicherheitsradius von 300 m.

Bei der bei uns praktizierten elektrischen Sprengung werden im Bohrloch über dem Sprengstoff elektrischen Zünder eingebracht, die aus sicherer Entfernung über einen Draht gezündet werden. Die einzelnen Zünder bringen dann im Abstand von wenigen Millisekunden die Sprengladungen in den Bohrlöchern zur Explosion.

Die zeitliche Verzögerung beim Zünden der Sprengladungen ist gewollt, da so die unvermeidlichen Erschütterungen deutlich abgemildert werden. Dennoch ist auch im Abstand von vielen 100 m noch zu spüren, welche Kräfte da in das Gestein eingebracht werden: der Boden hebt und senkt sich merklich unter den Füßen.

Die eigentliche Sprengung dauert nur weniger als eine Sekunde, bis sich aber das Gestein wieder gesetzt und der Staub niedergeschlagen hat vergehen mehrere Sekunden bis zu vielen Minuten. Und damit auch der Berg eine Chance hat sich wieder zu beruhigen, und eventuell lockere Gesteinsbrocken sich nicht doch noch kurzfristig überraschend lösen, wird bei uns meistens am Freitag gesprengt, sodass am Montag jeder wieder ungefährdet seine Arbeit nachgehen kann.

Bildrechte Blogbild: Adobe Stock von Jürgen Fälchle 

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